März 22, 2023

LifePo4 – eine neue Ära beginnt

Ja, ich habe es gemacht – 2x80Ah Gel raus und 1x150Ah LifePo4 150Ah rein. Eigentlich wollte ich damit warten bis meine Gel platt sind, aber die Versuchung, den lange vorhandenen 1600W Dometic Wechselrichter mal sinnvoll mit meinem Kaffeevollautomaten voll zu belasten, war einfach zu groß. Das war übrigens die Idee meiner Frau, ich bleibe beim guten alten Nescafe aus der Blechtasse beim Camping – sie kann jetzt aber ausgiebiger fönen. Auch meine (überflüssige) panische Angst die 160Ah nicht mehr als 50% zu entladen tat ihr übriges dazu. Trotz Solar ging es an den längeren Wochenendfahrten im Winter immer massivst an die Grenze.
Und schon begann wieder eine aufregende Recherche durch fundierte Berichte, technische Einzelheiten und nicht zuletzt die zum Teil haarsträubenden Empfehlungen und Aussagen einiger Zeitgenossen, insbesondere zu Ladereglern etc.

Meine Anforderungen

  • Erweitern der Kapazität d.h. >80Ah (50% der Gel-Batterien)
  • Winterbetrieb (Laden auch unter 0 Grad), nutze selten Plätze mit Stromsäule
  • Nutzung der vorhandenen Komponenten (Solar- und weitere Laderegler)
  • Einbau in die vorhandenen Batteriefächer (Platz und wenig Verkabelung)
  • Batterien sind für mich nicht „Micky Maus“, alle Vorgaben (VDE etc.) sollten beachtet werden

Ich versuche mal meine Anforderungen hier zu erklären, sie weisen Abhängigkeiten zueinander auf. Aufgrund der Kapazitätserweiterung kamen für mich nur 2x100Ah oder mindestens 1x150Ah (perspektivisch 2x) in Frage. Bei dieser Auswahl fand ich entsprechende Batterieanbieter, die die Größen meiner vorhandenen Batteriefächer (max. DIN H8) berücksichtigten und auch in mein Budget passten. Da die Batteriefächer außenliegend unter dem hinteren Aufbau angebracht sind und ich ja auch im Winter fahre, musste es eine LifeYPo4 oder LifePo4 mit eingebauter Heizfunktion sein. Den Einbauort anders zu wählen (beheizter Doppelboden), kam für mich nicht in Frage, da meine „Heckgarage“ ja sowieso zu klein ist und ich auch keine Lust auf Neuverkabelung etc. hatte. Auch das Anbringen von „Heizmatten“ war keine Option – es gibt schon fertige Taschen, kleiner „fun-fact“ bei denen ist der Schalter in der Nähe der Tasche ;-). Somit verringerte sich die Anzahl der Anbieter auf einige wenige. Da „Alibaba“ oder obskure Importeure (schaut euch mal das Impressum der Anbieter und vor allem deren fehlende Zertifizierungen/Meldepflichten gem. BattG bzw. Batterie­richtlinie 2006/66/EG an), Zellen selbst zusammenbasteln nicht mein Ding ist und ich fairen Service sowie Garantien schätze, wurde es eine final eine SUPERVOLT 150Ah Polar – im Rennen waren auch noch Wattstunde und Konsorten. Ich hätte ja gerne auf BULLTRON gesetzt (Bulltron 280Ah, fast DIN8), aber ich sehe für mich persönlich da kein wirkliches Preis-Nutzungsverhältnis mehr. Dies kann man über €/Ah recht leicht errechnen, die BMS Funktionalitäten unterscheiden sich nur marginal – im Zweifelsfall habe ich noch meinen SmartShunt für die Verbräuche im Einsatz.

Bestellung und Einbau

Donnerstag Abend bestellt, Montag angeliefert und gleich eingebaut. Insgesamt benötigte ich eine 1 Stunde dafür. Heckgarage (eher großes Fach beim TA 570HS) ausräumen, Bodenabdeckung weg, Verkabelung lösen (erst schwarz (Minus), immer dran denken, dann rot), alte Batterien raus wuppen, Verkabelung zwischen Batterie 1 und 2 entfernen (liegen jetzt im leeren Fach falls mal die zweite LifePo4 kommt), neue Batterie reinsetzen, anschließen (erst rot (Plus), dann schwarz), Probelauf, alles wieder rein, FERTIG.

Laden

Auch wenn mein derzeitiges CBE 516-3 keine Ladekennlinie für LifePO4 besitzt, so kann es doch über die Gel-Einstellung die LifePo4 gut bedienen – aber aufgepasst : Wenn ihr an Landstrom hängt und im Womi 12V nutzt kann es passieren, das das Ladegerät nach dem vollen Laden nicht weiterlädt und die Batterie sich langsam leert – der Schwellwert an dem das Ladegerät (Gel-Einstellung) wieder anspringt ist einfach bei LifePo4 zu niedrig gewählt, da diese bis zuletzt versucht eine gleichbleibende Voltanzahl zuliefern. Hier hilft ein kurzes Trennen vom Landstrom und schon lädt sie wieder.

Bei meiner Lichtmaschine ist es schon vorteilhaft, das diese „dumm“ ist und ich keinen weiteren Booster benötige. Letztendlich sorgt mein Victron SmartSolar Laderegler zumeist für die entsprechend „richtige“ Ladung und die heutzutage eingebauten BMS fangen den Rest ab.

Nachteilig ist natürlich die geringe Ladeleistung des CBE mit 16Ah, das CBE522LT für LifePO4 ist zwar im Laden besser, aber final kommen dort auch nur max. 22Ah an. Aber insgesamt reicht es mir (derzeit ;-)).

What’s next

Eine zweite Batterie wird, wenn genug „gespart“, auch eingebaut – die Kabel hierfür sind ja alle vorhanden. Evtl. wird der Laderegler durch den CBE522LT ersetzt. Dieser kann 1:1 an den Platz des jetzigen, die Verkabelung bleibt komplett gleich.

Aber zunächst werde ich die neue Batterie im Einsatz ausgiebig testen…. und hier berichten.